Wochenspiegel für das Erzgebirge
Mittwoch, 6. November 2002
"Strahlende
Liebe" – einladende Botschaft
Tobias Michael aus Lauter gestaltete für Kirche
in Lage symbolhaftes Holzkunstwerk
Lauter (HJS). Auch in seiner jüngsten Arbeit "Strahlende
Liebe" setzt Holzgestalter Tobias Michael aus Lauter ein Motiv
um, welches persönliche Glaubenshaltung reflektiert.
Das aus Eiche gefertigte Auftragswerk für die Evangelisch-Lutherische
Gemeinde Lage (Nordrhein-Westfalen) weist die stattlichen
Maße von drei Meter Höhe und für den Kreuzbalken von 1,70
Metern auf. Bei einem festlichen Gottesdienst am Reformationstag
übergab der Lauterer seine Arbeit, die nun in einem Gotteshaus
steht, welches in den 50er Jahren erbaut und im vorigen Jahr
neu gestaltet wurde. Tobias Michael verzichtete für den modernen
Altarraum bewusst auf eine bildhafte Gestaltung des Jesus
Christus. Vielmehr ist Gottes Sohn auf dem Kreuz silhouettenhaft
dargestellt und seine einladende Haltung ist als Botschaft
zu verstehen, sich seinem Wort zu öffnen und daraus Lebens-
und Glaubenskraft zu empfangen. Ein Strahlenbündel geht vom
Herzen aus; verteilt sich über das gesamte Kreuz. Ermutigend-optimistisch
lässt sich der Eindruck des Holzkunstwerkes beschreiben.
"Die Herausforderung bestand für mich darin, die Christusfigur
am Kreuz nicht als Leidenden darzustellen. Wir alle sind es,
die seine Liebe empfangen und diese Einladung annehmen können",
so der Holzgestalter über die beabsichtigte künstlerische
Aussage seiner "Strahlenden Liebe".

"Strahlende Liebe" nennt Holzgestalter Tobias Michael (Lauter)
seine Arbeit, die nun einen Altarraum im nordrhein-westfälischen
Lage ziert.
Foto: Dr. Schwochow
Zurück zur Auswahl
Wochenspiegel
für das Erzgebirge Mittwoch, 3. März 1999
Lauterer Holzgestalter schuf für Bethlehemstift Altar und
Pult
Künstler wird demnächst für Chemnitzer Gotteshaus
Figuren- Ensemble schaffen, das Gültigkeit des Bibelwortes
symbolisiert
(HJS). Ein weiteres Auftragswerk hat in diesen Tagen Holzgestalter
Tobias Michael aus Lauter fertiggestellt. In seiner Werkstatt
entstanden für den Andachtsraum des Bethlehemstiftes Zwönitz
Altar und Rednerpult.
Der 46jährige Kunsthandwerker setzte wie in vorangegangenen
Werken biblische Inhalte um. In der Zwönitzer Arbeit ist es
die Verbindung zum Stall von Bethlehem, der Geborgenheit und
Wärme assoziiert. An der Kreuzwaagerechten zeigen Schnitzarbeiten
Früchte des Ackers, die Brot und Wein entstehen lassen. Damit
wird ein weitere Bezug zu Bethlehem, dem “Haus des Brotes”,
hergestellt.
Diesem beziehungsreichen Inhalt entspricht auch die Materialverwendung.
Während Tobias Michael für das Grundgestell Balken einer etwa
100 Jahre alten Lauterer Scheune verwendet, wurden der Altartisch
aus massiver Eiche und der Kreuzquerbalken aus Linde gefertigt.
Das Ganze ruht auf einem Sockel aus Blauenthaler Granit. "Der
Einsatz einheimischer Materialien ist von mir gewollt. Die
vorwiegend älteren Bewohner des Bethlehemstiftes sollen an
ein Stück Heimat erinnert werden und daraus Hoffnung und Kraft
für jeden Tag schöpfen", erläutert er.
Für den Holzgestalter, der mit Unterbrechung etwa ein Vierteljahr
an Altar und Rednerpult wirkte, ist die Arbeit besonders auch
Umsetzung eigener Glaubensinhalte. Bereits als Jugendlicher
engagierte er sich in der Landeskirchlichen Gemeinschaft und
unterstützt gegenwärtig mit seinen graphischen Arbeiten die
“Abende der Begegnung” vom 15. bis 21. März in Lauter. Aber
auch als Mitglied des Redaktionskollegiums des “Sächsischen
Gemeinschaftsblattes” will er seinen Glauben weitergeben.
Eine lange künstlerische Verschnaufpause wird der Holzgestalter
allerdings nicht einlegen. Für das Chemnitzer Gemeinschaftshaus
der Landeskirchlichen Gemeinschaft am Lutherplatz erhielt
er den Auftrag, ein Werk zu schaffen, das symbolisch umsetzt,
wie dem gehörten Bibelwort die christliche Tat folgt. "Hören
und Gehorchen" nennt Tobias Michael das acht Meter breite,
3,30 Meter hohe und aus 23 stilisierten Figuren bestehende
Ensemble. Den Kreuzquerbalken wird er als Zeitachse gestalten,
denn "das biblische Wort ist zu jeder Zeit gültig".
Bereits im Frühjahr soll im Rahmen der Würdigungen "100 Jahre
Sächsischer Gemeinschaftsverband" dieses Werk in Chemnitz
seinen Platz finden.
Zurück zur Auswahl